Montag, 6. Juli 2009

Gottes Verstockungsgebot: Gewalt aus Angst und Sprachlosigkeit - Gottes Wege führen weiter: Dank und Jubel

Trinitatis 6.6.1993
- Goldkonfirmation -

Vorbemerkung

Zum Verständnis der folgenden Texte hier einige Informationen:
Vom Januar 1993 bis März 1996 war ich Vorsitzender des Presbyteriums. In der Zeit vom 01.01. bis 30.09.1993 war die einzige Pfarrstelle unserer Gemeinde vakant. Die Konfirmanden des Jahrgangs wurden noch vom Emeritus konfirmiert, Beerdigungen von Pfarrern der Nachbargemeinden übernommen. Im übrigen haben zwei Predigthelfer die laufenden Amtshandlungen vollzogen. Auf diese Weise kommt es, daß in diesem Gottesdienst am 06.06.93 Goldene Konfirmation begangen wurde.


Kanzelgruß

Der Predigttext für den Sonntag Trinitatis steht im Buch des Propheten Jesaja im 6. Kapitel, Verse 1 bis 13:
(1) In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen
auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum füllte
den Tempel.
(2) Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel:
mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie
ihre Füße, und mit zweien flogen sie.
(3) Und einer rief zum anderen und sprach: "Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
(4) Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und
das Haus war voller Rauch.
(5) Da sprach ich: "Weh mir, ich vergehe“. Denn ich bin unreiner
Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn
ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen
Augen"
(6) Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende
Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm,
(7) und rührte meinen Mund an und sprach: "Siehe, hiermit sind
deine Lippen berührt, daß deine Schuld von dir genommen
werde und deine Sünde gesühnt sei. "
(B) Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: "Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?" Ich aber sprach: "Hier bin ich, sende mich!"
(9) Und er sprach: "Geh hin und sprich zu diesem Volk: ‚Höret und verstehet's nicht; sehet und merket's nicht!’
(10) Verstocke das Herz dieses Volks und laß ihre Ohren taub sein
und ihre Augen blind, daß sie nicht sehen mit ihren Augen noch
hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich
nicht bekehren und genesen."
(11) Ich aber sprach: "Herr, wie lange?" Er sprach: „Bis die Städte
wüst werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen
und das Feld ganz wüst daliegt.
(12) Denn der Herr wird die Menschen weit wegtun, so daß das Land
sehr verlassen sein wird.
(13) Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals
verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen
beim Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird
solcher Stumpf sein."
Jes. 6, 1 - 13

Herr, unser Gott,
die Worte deines Propheten sind voller Rätsel - wir verstehen nicht,
was er meint ..'und was die Bilder ausdrücken, die er sieht.
Und doch erkennen wir, daß auch wir hören und nicht verstehen, sehen
und nicht merken. Auch in unserer Zeit sind Herzen verstockt, Ohren
taub und Augen blind - Herr, wohin führst du uns? -
Amen.
Vor einer Woche (29.05.1993) kamen bei einem Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Familie in Solingen fünf Menschen ums Leben:
- Sayme Gene (4 Jahre alt)
- Hülya Gene (8 Jahre alt)
- Gülüstan Öztürk (12 Jahre alt)
- Hatice Gene (18 Jahre alt)
- Gülsen Inci, geb. Gene (27 Jahre alt)
Warum? - Wer tut das ?
- vgl. KÖLNER STADT-ANZEIGER 125 vom 01.06.1993 und 129 v. 05/06. Juni 1993)
Für mich sind derartige Ereignisse Zeichen und Auswirkungen der Angst und Sprachlosigkeit in unserer Gesellschaft . Da ist die Angst vor einer Welt, die man nicht mehr versteht. Da ist die Angst vor dem eigenen Versagen in einer Gesellschaft, in dar angeblich nur Leistung sich auszahlt - und auszahlen soll. Da ist die Angst vor allem Fremden und Unbekannten - seien es Menschen, sei es eine Kultur oder Religion, sei es auch eine bedrohlich unbekannte Zukunft - und es gibt da die Angst vor Gewalt und Zerstörung.
Und da ist auch die Sprachlosigkeit, die keine Worte mehr findet, um die Welt für das eigene Verstehen zu erklären. - Immer mehr Menschen übernehmen fremde Schlagworte und bauen aus ihnen ihr Weltverständnis. Ihr eigenes Erleben in Worte zu fassen, das fällt schwer. Noch schwerer fällt es, dann auch noch die eigenen Gefühle auszudrücken so, daß andere sie verstehen und berücksichtigen können. In solchen Fällen ist es schwer, dem eigenen Leben Inhalt und Ziel zu geben.
Weil das so ist, deshalb staut sich meiner Meinung nach  immer häufiger eine dumpfe Wut an - oder eine maßlose Langeweile. Beides führt immer wieder auch zu Gewalttaten - zu solch grausamen, sinnlosen Taten, die uns verzweifeln lassen. -
Wir können aber auf die Frage "Warum?" auch theologisch mit Worten des Propheten oder des Apostels antworten und sagen: Gott hat die Menschen verstockt. Er selbst ist es, der ihnen die Angst ins Herz gibt und die Sprache raubt - vielleicht, damit sie zur Besinnung kommen? Ich bin kein Prophet und kein Apostel. Auch mir bleibt rätselhaft, weshalb das alles kein Ende nimmt.
Nach dem Zeugnis der Bibel hat es Gott aber immer wieder so gefügt, daß Menschen den geraden Weg zu ihm nicht finden konnten, damit sie danach den Weg zu ihm umso klarer erkennen konnten.
Als Jesaja lebte, das war etwa 700 Jahre vor Christi Geburt, war Palästina geteilt. Im Nordreich Israel breiteten sich Nichtbeachtung des Mosaischen Gesetzes und grobe Mißstände in Kult und Sozialordnung immer mehr aus. Da treten Propheten auf, die in mächtiger Rede betonen, daß Opfer ohne Erfüllung von Gottes Willen wertlos seien - und zur Rückkehr zu Gottes Geboten aufrufen. Jesaja ist einer dieser Propheten. Er lebt im Südreich, in Juda, dessen Hauptstadt Jerusalem ist. In unserem Text berichtet er Verschiedenes;
- Er sieht Gott.
- Er fühlt sich in den Tempel Gottes versetzt und wird gereinigt.
- Gott ruft.
- Jesaja antwortet.
- Gott gibt ihm einen Auftrag.
Jesaja sieht Gott.
Er sieht ihn ganz anders, als die meisten von uns sich Gott vorstellen.
Mächtig ist er. Allein der Saum seines Mantels füllt den Tempel ( 9 x 27 x 13,5 m). Himmlische Wesen schweben hoch über ihm und rufen einander zu:
Heilig, heilig, heilig
ist der Herr Zebaoth,
alle Lande sind seiner Ehre voll!
Ja, das ist wohl ein himmlischer Lobgesang und wir können den Propheten verstehen, der bei diesem Geschehen verzagen will. Doch eines der himmlischen Wesen kommt auf ihn zu, berührt seine Lippen mit glühender Kohle vom Altar - und damit gewinnt Jesaja Zuversicht. Jetzt ist er frei - von seiner Sünde als Mensch vor Gott befreit. Nun hört er auch Gottes Stimme, die fragt, wen er senden soll und wer sein Bote sein soll. Jesaja ist kühn. Er sagt zu Gott: "Hier bin ich. Sende mich!" - Das ist ein ungewöhnliches Wort. In allen anderen Berufungsberichten der Bibel muß Gott den Menschen Mut machen und zusätzliche Kraft geben, damit sie seine Boten werden und seine Aufträge erfüllen. Hier meldet sich einer freiwillig.
Dann folgt Gottes Auftrag: "Geh hin zu diesem Volk und sprich: 'Höret's und verstehet's nicht; sehet und merket's nicht.' Verstocke das Herz dieses Volks und laß ihre Ohren taub sein und ihre Augen blind, daß sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren und genesen.“ Dieser Auftrag ist grausam - und auch übermenschlich. Kein Mensch kann die Herzen anderer verschließen, daß sie nicht verstehen, was ihnen geschieht. Das kann nur Gott. Der Prophet ist nur sein Werkzeug.
Wir können aus der Aufzählung viele bekannte Details herauslesen:
Verstocke das Herz,
laß ihre Ohren taub sein,
ihre' Augen blind
nicht sehen mit den Augen,
noch hören mit den Ohren
noch verstehen mit ihrem Herzen -
das alles geschieht heute noch tagtäglich auf dieser Welt - und wir fassen es nicht. -
Wir feiern heute die Goldene Konfirmation derer, die vor fünfzig Jahren konfirmiert worden sind.
Damals war Krieg. Im Jahre 1943 fiel Stalingrad - für viele die Kriegswende und der Anfang vom Ende des nationalsozialistischen Reiches.
Die letzten deutschen Soldaten verließen Afrika. Italien kapituliert vor den Westmächten und erklärt Deutschland den Krieg.
Im Warschauer Getto bricht der Aufstand der Juden aus.
Auf einer Konferenz in Teheran legen Roosevelt und Churchill und Stalin die künftige Westgrenze der UdSSR fest.
In München verteilen die Geschwister Scholl, Hans und Inge, antifaschistische Flugblätter. Sie werden verhaftet und zum Tode verurteilt.
Im gleichen Jahr wird der Farbfilm "Münchhausen" mit Hans Albers aufgeführt und "Romanze in Moll" unter der Regie von Helmut Käutner.

Nur wenige von uns können sich in diese Zeit versetzen. Wer sie selbst erlebt hat, hat vieles verdrängt und manches auch vergessen. Wir haben aber auch viel über diese Zeit gelernt und konnten viel lesen, hören und sehen. Wir wissen auch, daß vielen Menschen guten Willens die Ohren verschlossen, die Augen bedeckt und das Herz verhärtet wurde, daß sie das Unrecht um sie herum nicht erkannten.
Auffallend ist in solchen Zeiten, daß immer die anderen die Schuld tragen. Etwas Ähnliches haben wir erfahren mit dem Zusammenbruch der DDR und in der Art des Umgangs mit den Menschen, die mit dem Staat in näherem Kontakt waren. Sie lehnen die Mitverantwortung ab - und können nur bescheiden die Schuld für Unrecht und Unmenschlichkeit bei anderen finden.
Auch bei uns heute ist das so. Wen immer wir hören - kein Verantwortlicher sagt es öffentlich, es könnte sein, daß seine Entscheidungen in der Vergangenheit, daß seine Art zu denken und zu reden über die ungelösten Probleme unserer Zeit dazu beigetragen haben könnte, daß viele Menschen keinen Weg mehr sehen in die Zukunft hinein, daß viele Menschen andere suchen, die schuld sein könnten daran, daß dies so ist.
Sind wir vielleicht alle verstockt in unseren Herzen - sehen wir nicht und hören wir nicht? Mir scheint oft, als sei das tatsächlich heute der Fall.
Der Prophet Jesaja fragt nun Gott, wie lange diese Verstockung andauern wird. Und Gott gibt eine schreckliche Antwort. Das Land muß öde und verlassen sein - die Menschen müssen verschwinden. - Nur eine ganz kleine Hoffnung bleibt: Ein Stumpf - wie bei einer gefällten Eiche - wird bleiben, der als heiliger Same wirken soll. - Soweit der Prophet Jesaja. -
Doch Gottes Weg mit uns Menschen ist mit ihm nicht am Ende. Kaum hundert Jahre danach wird das Volk der Juden hinweggeführt nach Babylon. Fünfzig Jahre später kehren die Juden nach Palästina zurück. Ihr Tempel wird neu aufgebaut.
In diese Zeit fällt des Propheten Sacharja Wort: "Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sonder durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth" - Sach.4, 6 -. Ich habe im letzten Gemeindebrief etwas dazu gesagt.
Wir Christen haben tatsächlich etwas erfahren vom Ende der Verstockung der Herzen. Zu Pfingsten hat der Heilige Geist die Jünger erfüllt und ihnen die Fähigkeit gegeben, hinauszugehen in alle Welt und von Gott und seiner Liebe zu den Menschen zu berichten - ja, Zeugnis abzulegen für diese Liebe.
Der Apostel Paulus war selbst ein Verstockter. Als Pharisäer Saulus verfolgte er voller Leidenschaft die Christen und sah darin seine ihm von Gott gegebene Aufgabe. Als ihm aber bei Damaskus Christus erschien, da wandelte sich sein Herz - er erblindete - und als er das Augenlicht wieder hatte, da sah er klar. Paulus ist einer der größten Lehrer des Christentums geworden, die die Geschichte hervorgebracht hat. Und auch er spricht von der Verstockung, die Gott den Israeliten auferlegt. - Er aber weiß eine Antwort, die Jesaja so nicht kennen konnte. Für ihn ist die Verstockung eines Teils der Juden der Preis für die Errettung aller - und zwar deshalb, damit nicht einer sich gegenüber dem anderen erheben kann und sagen: "Ich aber bin den richtigen Weg gegangen" - vgl. Röm 11, 7 ff - .
Wenn das so ist, dann sind in gewisser Weise wir alle im Herzen verstockt, blind und taub. Wir hören die Botschaft von der Liebe Gottes - und es fällt uns schwer, sie in dieser Welt Wirklichkeit werden zu lassen. Und doch, so blind und taub sind wir nicht. Weihnachten und Karfreitag - das "Thronbesteigungsfest Jesu" wie Pastor Grau (ein Bewerber um die vakante Pfarrstelle in seiner Probepredigt) am vergangenen Montag sagte - und Ostern haben uns als Botschaft und befreiende Realität im Glauben tatsächlich erreicht. Zu Pfingsten erfaßte die Jünger das Feuer des Heiligen Geistes - und sie gaben davon weiter.
Wenn wir heute den Sonntag Trinitatis begehen, dann wird uns diese Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist wahrlich die "Tiefe des Reichtums der Weisheit und der Erkenntnis Gottes" lebendig werden lassen - Röm. 11,33 -: Die mächtige Erscheinung Gottes, wie Jesaja sie erlebte, und der sogenannte Verstockungsbefehl, der den Menschen Not bereitet, - dann Jesus Christus, der aus Liebe Gottes zu den Menschen den Leidensweg auf Erden unter den verstockten Menschen auf sich nimmt, um sie näher zu Gott zu bringen, schließlich der Heilige Geist - der diese Liebe lebendig werden läßt in uns allen. -
Wie Jesaja den Auftrag Gottes auf sich nahm - so nach ihm viele andere Propheten. - Auf eine ganz bescheidene, unvollkommene Weise haben auch wir uns Gott versprochen - in der Konfirmation, in der wir uns der Kirche Jesu Christi zugewandt haben.
Auch vor fünfzig Jahren gab es die Frage an die Konfirmanden - heute ist sie wohl etwas verändert in der Agende unserer Landeskirche -in der es nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis heißt: Nun frage ich euch:
"Wollt Ihr in solchem Glauben
durch Gottes Gnade bleiben und wachsen?
So antwortet: "Ja!"
Wir haben auf diese Frage alle einmal mit "JA" geantwortet: Die Gold-Jubilare unter uns, die älteren und die jüngeren Konfirmierten - und wir hoffen wohl alle, daß noch recht viele nach uns dieses "JA" sprechen können. Wir können nur hoffen und beten, daß dieses JA auch nach fünfzig Jahren und mehr lebendig ist und von uns gelebt werden kann mit allen Höhen und Tiefen, die nun einmal zum Leben gehören. Die Goldene Konfirmation ist ein solch festlicher Höhepunkt - nicht nur im Leben der Jubilare, sondern der ganzen Gemeinde.

Herr,
du bleibst unergründlich und rätselhaft. Aber du läßt das Heil leuchten in der Welt, damit die Hoffnung nicht erlösche und dein Wort seinen Weg findet.
Gib uns Kraft und Mut, als deine Boten auf dieser Welt zu leben. Amen

Kanzelsegen

Ansprache an die Goldkonfirmanden
Liebe Goldkonfirmanden,
im Jahre 1943 - mitten in den Kriegswirren - wurden Sie konfirmiert, im Glauben "gefestigt", wie das lateinische Wort im Deutschen heißen würde.
Ich bin sicher, daß Ihnen das Leben manche Mühsal bereitet, Last auferlegt und auch im Glauben nicht nur gerade Wege gewiesen hat. Und doch meint Gott es gut mit uns Menschen und er möchte schon, daß wir wissen, daß er in unserer Nähe ist, ja, daß er zu uns gehört und in uns wohnt. Als Zeichen dafür sind uns gegeben
- das Sakrament der Taufe für den Beginn des guten Werkes Gottes an uns,
- die Konfirmation, als unsere Zustimmung und Antwort auf Gottes Werk: Ja, Gott, du hast gut angefangen - arbeite weiter mit mir!
- das Sakrament des Heiligen Abendmahls als Gottes Zustimmung und innigste Zuwendung zu uns Menschen, daß nichts uns von ihm trennen kann.
Ich hoffe, daß Sie Gott erfahren haben in dieser langen Zeit durch
- Glück und Freude,
- Gelingen und Vertrauen ebenso wie
- in Verzweiflung, Gleichgültigkeit und Verzagen!
Wir wollen uns nun gemeinsam tragen durch das Glaubensbekenntnis von Geschwistern aus uralten Zeiten, das uns mit Christen über die Konfessionen hinweg verbindet: eg S.1646

L i e d e r

EKG 112 Brunn alles Heils ... eg 140
EKG 111 Gelobet sei der Herr ... eg 139
EKG 254 Ich will dich lieben ... eg 400
EKG 236 Bis hierher hat mich Gott ... eg 329
EKG 160 Kommt her, Ihr seid geladen ... eg 213

Dokumentation (aktualisiert 2009)
1. "... Das dritte Mal war am 29. Mai 1993, .als ich morgens um acht vor dem Haus in Solingen stand, in dem fünf türkische Frauen und Mädchen verbrannt worden waren. Da habe ich gedacht, es lohnt sich alles nicht. Du kannst die Welt nicht ändern. ... Ich habe alle drei Male die Kraft gefunden, weiterzumachen ..." Johannes Rau, damals Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, auf die Frage, ob er in seinem Politikerleben jemals daran gedacht habe, aufzugeben. Zitiert nach
Rüdiger Reitz und Manfred Zabel (Hrsg.) "Johannes Rau. Stationen und Begegnungen", Gütersloh, Gütersloher Verlagshaus. 1999, S. 198
2. KÖLNER STADT-ANZEIGER 81 - 2009 - 04 - 06
- Rita Neubauer "Wie die Krise Killer formt",
Fachleute nennen die Taten frustrierter Arbeitsloser "Ökonozid" (= Ökonomie + Suizid), oft mit Amok-Vorspiel
- dpa-Meldung: "Vater schlägt Kinder mit Hammer". Berndorf/Korbach
Zwei Mädchen in Lebensgefahr - Sein Motiv: Perspektivlosigkeit
- dpa-Meldung: "Polizei muß Tatablauf korrigieren"
Bei der Verfolgung des Amokläufers von Winnenden gab es eine folgenschwere Panne.
München/Stuttgart
3. KÖLNER STADT-ANZEIGER 83 - 2009-04-08, S.83
- Iris Hilberth "Tod auf dem Gerichtsflur“
60-Jähriger erschießt wegen Erbschaftsstreit Schwägerin und sich selbst
Landshut
KÖLNER STADT-ANZEIGER 83, 2009-04-08: "Kinder wegen versuchten Mordes angeklagt - Die zehn und elf Jahre alten britischen Brüder quälten Gleichaltrige." (dpa)
Neben versuchtem Mord wird den beiden Kindern euch Raub zur Last gelegt. In England sind Kinder schon mit zehn Jahren strafmündig.
London

Materialien

Kaiser, Otto
"Das Buch des Propheten Jesaja, Kapitel 1 - 12"
- Übersetzung und Kommentar -
Göttingen. Vandenhoeck & Ruprecht. 5.A.1981, S. 120 - 134 in der Reihe "Altes Testament Deutsch - ATD -", Band 17
Voigt, Gottfried. Die geliebte Welt. Homiletische Auslegung der Predigttexte. Neue Reihe III. 2. Aufl. Goettingen: Vandenhoek & Ruprecht, 1986. S. 271-278.
Westermann, Claus "Ausgewählte Psalmen"
- Übersetzung und Kommentar -
Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht. 1984, S. 53 - 62 ( zu Psalm 13)
Albrecht-Heide, Astrid und Albrecht, Ulrich. [Assoziation zu Tag der heiligen Dreifaltigkeit (Trinitatis): Jes 6, 1-13]. In:
Jens, Walter (Hrsg.). "Assoziationen. Band 3 - Gedanken zu biblischen Texten". Stuttgart. Radius Verlag, 1980, S. 140 – 142
Daewel, Hartwig (Hrsg.) "Ihr seid teuer erkauft". (Predigtgedanken aus Vergangenheit und Gegenwart , Reihe D, Bd. 3). 1. Aufl. Berlin: Evangelische Verlagsanstalt, 1975. S. 7 - 17


Nachmittagsandacht der Goldkonfirmanden

Monatsspruch vom Juni 1993:
Ich aber traue darauf,
daß du, Herr, so gnädig bist,
mein Herz freut sich,
daß du so gerne hilfst.
Ich will dem Herrn singen,
daß er so wohl an mir tut.
PS. 13,6 (Luther, 1912)
Lied: nach Wahl, sonst: EKG 274 "Jesu geh voran ..." eg 391
Der Monatsspruch ist der letzte Vers eines Psalms, der mit den Worten beginnt:
Wie lange, o Herr, vergißt du mich dauernd?
Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir ?
Wie lange soll ich Schmerzen in meiner Seele tragen,
Kummer in meiner Seele Tag und Nacht? -
PS. 13,2 f
(Claus Westermann, 1984)
Wie oft mögen wir in unserem Leben so oder ähnlich zu Gott gerufen haben? - Daß uns Gott verlassen hat, zieht sich durch die Zeugnisse der Bibel vom Alten Testament bis zu Jesu Tod. Daß wir Schmerzen und Kummer tragen müssen - ist uns selbstverständlich, daß wir nicht weiter fragen, woher das kommt. Aber all diesem ausgesetzt zu sein - Tag und Nacht ohne Unterbrechung, vor allem aber, ohne Aussicht auf ein Ende, das macht uns zu schaffen. Es geht uns an die Nieren. Viele verzweifeln daran.
Der Schlußvers, unser Monatsspruch, setzt ein Gegengewicht zu dieser Klage:
Ich aber,
auf deine Güte traue ich,
es juble mein Herz
über deine Hilfe! PS. 13,6
(Claus Westermann, 1984)

Über das Vertrauen wächst dem Psalmdichter die Hilfe Gottes zu. Und nun findet er Grund und Anlaß zu Jubel und Gesang:
Ich will dem Herrn singen, denn er hat an mir gehandelt.
PS. 13,6 (Claus Westermann, 1984)

Lieder zur Auswahl
EKG 274 Jesu geh voran ... eg 391
EKG 198 Lobe den Herren, o meine Seele eg 303
EKG 234 Lobe den Herren, den mächtigen eg 317